Der Steinzeitmensch sitzt gemütlich in seiner Höhle, als plötzlich ein bedrohlich und hungrig anmutender Bär auftaucht. Der Mensch gerät in Stress.
Wie reagiert unser Körper auf Stress?
- Die Atmung wird schneller: der Körper wird für Angriff oder Flucht vorbereitet
- Der Puls beschleunigt: durch eine vermehrte Durchblutung wird die Muskelaktivität auf Hochtouren gebracht
- Wir Schwitzen: dadurch kühlt der Körper schon mal ab
- wir werden blass: Blutgefäße ziehen sich zusammen, damit man man auf der Flucht nicht blutet. Sollte man sich verletzen, werden nicht noch andere wilde Tiere angelockt
- Es Kribbelt: Adrenalin schießt durch den Körper und schaltet sämtliche überflüssigen Systeme wie das Schmerzempfinden ab. Die Leistungsfähigkeit wird erhöht.
- Wir haben den Tunnelblick: Nur der Bär ist wichtig. Die Gänseblümchen am Höhlenrand nehmen wir nicht wahr.
Von der Steinzeit ins 21. Jahrhundert
Wir alle kennen Stress-Situationen nur zu gut. 24 Stunden erreichbar sein, allen Anforderungen gerecht werden, mehr leisten in weniger Zeit, dem äußeren Druck Stand halten, Familie und Arbeit unter einen Hut bringen. Aus einem kurzen Sprint weg vom Bären wird ein Dauerlauf.
Stress verursacht die Ausschüttung des Hormons Cortisol. Dieses behebt erstmal die Schäden, die durch die Stress-Situation entstanden sind. Also durchaus sinnvoll. Cortisol hat aber außerdem Wirkungen, die man nicht direkt wahrnimmt. Es fördert das Wachstum des gefährlichen, inneren Bauchfettes.
Warum ist das Bauchfett so gefährlich?
Das innere Bauchfett speichert besonders viel Cortisol. Dieses sammelt sich darin und lässt das Bauchfett immer weiter wachsen.
Die Folgen sind:
- Vermehrtes inneres Bauchfett
- Gewichtszunahme
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Abwehrschwäche
- Verminderte Leistungsfähigkeit
- Erhöhung der Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall
Um gesund zu bleiben, bleibt uns also nichts anderes übrig, als dem Speck und dem Stress den Gar aus zu machen. Eine Idee, wie Sie Stressfaktoren beseitigen, Ihren Kreislauf in Schwung bringen, Ihre Ernährung umstellen und effektiv trainieren, bekommen Sie durch die folgenden 11 Tipps.
- Machen Sie Ihren Stress zu Ihrem Freund. Wissenschaftler gewinnen ihm auch positive Seiten ab. Eine gewisse Dosis Stress gilt als Voraussetzung dafür, dass wir stärker werden, lernen und wachsen. Im besten Fall wachsen wir über uns hinaus. Das geht aber nur wenn wir in einem gewissen Maße gefordert werden. Speichern Sie es als eine Art Training ab.
- Schaffen Sie sich Ausgleich. Keine ständige Erreichbarkeit, sondern Pausen und Erholung sind angesagt.
- Gut gestartet ist besser als perfekt gewartet. Erlauben Sie sich, Fehler zu machen und verringern Sie den eigenen Druck auf sich selbst.
- Da kann ich leider nicht „ja“ sagen. Laden Sie sich nicht die Sorgen anderer auf die Schultern und lernen Sie „nein“ zu sagen.
- Schlafen Sie genug. Ein Notizblock hilft, vor dem Schlafengehen die Gedanken loszuwerden. Sie glauben nicht, wie erholt Sie aufwachen.
- Entspannen Sie sich. Weniger Cortisol heißt weniger Bauchfett. Yoga und Entspannungstechniken helfen Ihnen dabei.
- 10 000 Schritte pro Tag. Nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug. Stehen Sie alle 30 Minuten auf und laufen Sie 30 Schritte.
- Wasser ist Leben. Trinken Sie am Tag 8 große Gläser Wasser oder mindestens 3 Liter. Sie trinken genug, wenn Ihr Urin fast klar ist. Ist er gelb, trinken Sie mehr.
- Tauschen Sie Weißmehlprodukte gegen Vollkornprodukte. Eine Ernährung reich an Vollkorn ändert die Glucose- und Insulin-Reaktion im Körper. Körner schmelzen Fett. Vermeiden Sie helle Körner.
- Verwenden Sie gute Fette. Studien zeigen, dass eine Ernährung mit höheren Anteilen einfach ungesättigter Fettsäuren (Avocados, Nüsse, Samen, Sojabohnen, dunkle Schokolade) die Ansammlung beider Fettarten verhindern kann. Vermeiden Sie Transfette (gehärtete Fette).
- Intervalltraining ist angesagt. Es baut schneller Muskeln und Ausdauer auf als das traditionelle Training.
Nun interessieren mich Ihre Fragen. Legen Sie los…
Sportliche Grüße
Tina Dammel