Die Beschränkungen durch Corona haben dazu geführt, dass wir uns deutlich weniger bewegt haben: Sowohl im Großen, was Reisen und Verkehr betrifft, aber auch im Bereich der Lebensführung, wenn es um Sport und Freizeit geht.
Viele, die sonst aktiv sind und einem Sport nachgehen, haben ihre Bewegungs- und Trainingseinheiten in Corona-Zeiten stark reduziert oder sogar ganz aufgegeben. Besonders stark ist der Rückgang bei Kindern.
Viele Bewegungs- und Sportangebote waren und sind nicht oder nur eingeschränkt zugänglich; dazu gehören auch die fast 10.000 Fitness-Studios in ganz Deutschland, je nach Lage und Bestimmungen in den Bundesländern. Allein fast 12 Millionen Menschen trainierten vor Corona in Fitnesscentern, nicht ganz die Hälfte sogar mehrmals in der Woche.
Bewegungsmangel hat gesundheitliche Folgen
Doch es soll hier nicht darum gehen über den Bewegungsmangel zu lamentieren. Denn leider sind damit etliche ungute gesundheitliche Folgen verbunden: Viele Menschen haben merklich an Körpergewicht zugelegt. Studien zeigen zudem, dass sich bei einigen das Herz-Kreislauf-System merklich verschlechtert hat.
All‘ das führt zu einer angespannteren gesundheitlichen Gesamtsituation in einer Zeit, in der der Blick der Öffentlichkeit leider fast nur noch auf Corona gerichtet ist. Keine Frage, wenn das Thema Corona einmal weniger Aufmerksamkeit bekommt, werden viele dieser „Nebenwirkungen“ des Bewegungsmangels wieder stärker in den Fokus kommen.
Dazu kommt, dass regelmäßige Bewegung und Sport auch für die Psyche und das Lebensgefühl des Menschen unglaublich wichtig sind. Sie stärken das Selbstbewusstsein, die Abwehrkräfte (auch psychisch) und das Wohlbefinden.
Wenig Bewegung ist ungesund
Weniger Bewegung führt auch dazu, dass sich zumeist Muskel- und Gelenkschmerzen verstärken, nicht zuletzt im Rücken. In den meisten Fällen ist mäßige Bewegung viel besser, als sich – wegen der Schmerzen – nicht zu bewegen. Denn mangelnde Bewegung führt zu Verspannungen und Einschränkungen in Bewegungsabläufen. Die Folge davon: Viele bewegen sich weniger. – Es ist eine Spirale nach unten.
Weitere Folgen von Bewegungsmangel: Kurzatmigkeit. Oft auch eine ständige Müdigkeit. Und nicht selten auch Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Und dazu kommen psychische Folgen wie Lustlosigkeit, mangelndes Selbstvertrauen, weniger Antrieb, weniger Lebensfreude bis hin zu depressiven Verstimmungen.
Wöchentlich 150 Minuten Bewegung sollten es sein
Doch gibt es überhaupt ein objektives Maß für genügend Bewegung? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht dann von Bewegungsmangel, wenn sich jemand nicht mindestens 150 Minuten pro Woche aktiv bewegt. In Deutschland waren es schon vor Corona-Zeiten um die 40 Prozent, die dieses Kriterium nicht erfüllten. Die Situation hat sich also noch weiter drastisch verschlechtert.
Wichtig ist, dass es nicht, und schon gar nicht am Anfang, um große ambitionierte Sportvorhaben gehen muss. Wichtig sind auch ganz alltägliche und vor allem regelmäßige Bewegung wie Spazierengehen, Radfahren, Haus- und Gartenarbeit oder aktives Spielen mit Kindern. – Das sind alles Dinge, die sich ohne große Probleme in den Alltag integrieren lassen.
Die wärmere Jahreszeit nutzen
Die wärmere Jahreszeit macht es Ihnen leichter, sich wieder mehr zu bewegen. Lassen Sie sich nicht frustrieren, wenn Sie wieder anfangen mit Training und bemerken, dass Sie körperlich nachgelassen haben. Dass sie unbeweglicher, kurzatmiger und weniger belastbar geworden sind. Nehmen Sie es lieber als Bestätigung dafür, dass es gut ist, wenn Sie wieder trainieren und damit etwas für sich und Ihre Gesundheit tun.