Bewegungsmangel, monotone Bewegungen im Alltag oder einseitige sportliche Belastungen können zur Entwicklung von muskulären Dysbalancen führen.
Was sind „muskuläre Dysbalancen“?
Mit dem Begriff „muskuläre Dysbalancen“ wird ein Ungleichgewicht zwischen funktio‐ nell gegenüberliegenden Muskelgruppen wie Bauch und Rücken oder zwischen linker und rechter Seite bezeichnet. Liegt ein muskuläres Ungleichgewicht vor, ist der ursprünglich aus‐ geglichene Spannungszustand der Muskulatur aus dem Gleichgewicht geraten und einige Muskeln weisen eine zu hohe bzw. einige eine zu niedrige Spannung auf, was Veränderungen von Kra*und Beweglichkeit zur Folge hat. Befindet sich der Körper im muskulären Gleichgewicht, ist man beispielsweise links genauso stark wie rechts. Kommt es aber durch verschiedene Einflüsse wie einseitige Belastungen zu einer Verschiebung dieser Balance, wird man auf einer Seite stärker. Dabei kann man sich den Körper vorstellen wie ein Zelt, das auf der rechten Seite stärker gespannt wurde als auf der linken. Zwar bleibt es zu Beginn genauso stehen wie ein Zelt, bei dem beide Seiten gleich gespannt wurden, aber es wird empfindlicher gegenüber Regen oder Wind.
Ähnlich wird eine Person mit muskulären Dysbalancen deutlich anfälliger für Verletzungen, als ein Mensch, dessen Körper sich in muskulärer Balance befindet.
Was sind die Ursachen und Folgen von muskulären Dysbalancen?
Die Ursachen von muskulären Dysbalancen können sehr vielfältig sein: Bewegungsmangel, Schonhaltungen nach Verletzungen, einseitige Belastungen im Sport oder dauerhafte Fehlhaltungen sind nur einige Beispiele – und alle führen zu ähnlichen Folgeerscheinungen:
- Reizzustände von Sehnen, Bändern und Gelenken durch verhinderte optimale Bewegungsabläufe
- Erhöhte Anfälligkeit für Zerrungen und Muskelrisse durch eine mechanische Überbelastung von verkürzter Muskulatur und geringere Elastizität
- Minderung der Leistungsfähigkeit
Eine Studie zeigte, dass entsprechende Folgen bzw. Verletzungen mit einem 2,6‐fach höheren Risiko auftreten, wenn eine muskuläre Dysbalance – also die Abweichung von der Norm – von 15 % oder mehr besteht.
Du sitzt viel und leidest etwa an Rücken‐ schmerzen, Hüftproblemen oder einem Hohl‐ kreuz?
Die Ursache dafür können verkürzte Zu den Hüftbeugern zählen vier große Muskeln (Darmbein‐, Lenden‐, gerader Oberschenkelmuskel und Oberschenkelbindenspanner), die sich von deiner Wirbelsäule über dein Becken bis hin zum Knie erstrecken und für die Hüftbeugung benötigt werden. Mit der folgenden Dehnübung kannst du deine Hüftbeuger flexibler machen und negativen Folgen einer Verkürzung, z. B. Schmerzen im unteren Rücken vorbeugen:
1. Stelle dich gerade hin, deine Füße stehen hüftbreit auseinander und zeigen geradeaus.
2. Führe das rechte Bein nach hinten in einen weiten Ausfallschritt. Das vordere Knie bleibt hinter den Zehen, das hintere Bein ist leicht gebeugt. Die Knie zeigen beide in die gleiche Richtung, Unter‐ und Oberschenkel bilden etwa einen 90‐Grad‐Winkel. Hebe die hintere Ferse vom Boden ab.
3. Strecke die Arme gerade nach oben und öffne deinen Brustkorb. Der Körperschwer‐ punkt sollte in der Mitte zwischen dem hinteren und dem vorderen Bein liegen.
4. Verfahre ebenso mit dem anderen Bein.
Fazit: Wissen hilft Problemen vorzubeugen oder sie zu vermindern. Wer gezielt muskuläre Dysbalancen angehen möchte, braucht zunächst einmal Wissen, um zuverlässig den eigenen Status Quo ermitteln zu können. EGYM kann dabei helfen, muskuläre Dysbalancen einfach messbar und verständlich zu machen. So kann muskuläres Ungleichgewicht effektiv verhindert und ‐ falls bereits vorhanden ‐ gezielt behandelt werden.